Aua, ein Splitter!

Der Splitter.
Der Splitter.

Eigentlich bin ich ja kein unbegabter Heimwerker und meine Werkstatt im Keller ist auch recht ordentlich ausgestattet. Leider habe ich aber seltener Zeit zum Handwerken als mir lieb ist. Gestern war es aber mal wieder soweit. Nach über drei Jahren sollte nun endlich die gemauerte Sitzbank an unserem Kamin eine ordentliche Sitzfläche bekommen.

Material war genug vorhanden, also wurde die passende Multiplex-Platte zugesägt und die Kanten mit der Oberfräse abgerundet – zumindest die Vorderen. Die hintere Kante wurde nur leicht abgeschliffen. Tja, und dabei ist es dann passiert.

Als ich eigentlich schon fertig war, habe ich einmal zur Prüfung mit der Hand über die hintere Kante gestrichen und Zack! Ein Splitter. Also erst mal Hände waschen und sich das Ganze genauer ansehen. Eigentlich tat es nicht sonderlich weh, wie so eine kleine Wunde eben weh tut. Man konnte auch nicht viel sehen und ich war der festen Überzeugung, dass nichts mehr darin steckte. Es kam also nur ein Pflaster drauf und dann gings wieder zurück in die Werkstatt.

Abends bevor es ins Bett ging habe ich das Pflaster abgemacht und mich gewundert, warum es plötzlich auf der anderen Seite des Fingers weh tat, wenn ich darauf drückte. Ich habe dann den ganzen Finger abgetastet und mit einer Taschenlampe durchleuchtet – Sozusagen Röntgen bei Aldi. Und tatsächlich: Wenn ich den Finger von beiden Seiten anfasste, konnte ich den Splitter spüren und im Finger hin- und herbewegen. Oh je.

Der Splitter war also noch im Finger. Und zwar mittendrin. Fast komplett durch. Viel machen konnte ich nicht. Eine Eigenoperation kam nicht in Frage. Und um Mitternacht wegen einem Splitter in die Notaufnahme im Krankenhaus? Die würden mich wohl nicht Ernst nehmen. Eigentlich tat es ja auch kaum weh. Zumindest wenn nicht man darauf drückte. Also erst mal schlafen.

Und so gings dann heute morgen nach dem Frühstück ins Krankenhaus. Die nette Dame am Empfang schüttelte sich auch direkt bei meiner Story. Ich musste nicht lange warten und konnte dem zuständigen Arzt auch noch einmal die Story erzählen. Es gab zwei Spritzen zur Betäubung in den Finger wodurch dieser so dick wurde, dass ich dachte, der Finger platzt gleich. Der Arzt versicherte mir aber, dass das normal sei und es ihm noch nicht vorgekommen wäre, dass ein Finger platzt. Beruhigend.

OK, der Finger wurde langsam taub und dann konnte der Eingriff losgehen. Es brauchte glücklicherweise und nur einen kleinen Schnitt und der Splitter konnte von der anderen Seite heraus gedrückt werden. Oha. Deutlich größer und vor allem dicker, als ich erwartet hätte. Natürlich habe ich mir den Splitter als Trophäe einpacken lassen. Man will den Kindern ja was zeigen können...

Genäht werden musste nix, es gab nur einen zugegebenermaßen recht groß geratenen Verband, den ich aber mittlerweile schon durch ein Pflaster ersetzt habe. War ja nur ein Splitter.... 14 mm lang, fast 2 mm breit und 1 mm dick. Und Ihr so?

Nachtrag:

Ich hatte zwar Nachmittags den Verband abgemacht, nicht jedoch das kleine Stück Mullbinde, das der Arzt mit Jod getränkt in die Wunde gedrückt hatte. Ich hatte dieses einfach mit einem Pflaster wieder fixiert. Abends habe ich das dann auch entfernt. Mir war allerdings nicht klar, dass der Arzt „in die Wunde“ Wörtlich gemeint hatte. In der Tat steckte die Mullbinde so tief in der Wunde, wie vorher der Splitter. Das war wohl auch der Grund, warum der Arzt meinte ich solle den Verband vom Hausarzt wechseln lassen... Naja, so musste halt noch mal ein Pflaster herhalten. Heute Morgen sah das Ganze aber schon wieder recht gut aus.

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\"Sie baden gerade Ihre Hände drin\" – Der Finger wurde in einer Desinfektionslösung eingeweicht.
"Sie baden gerade Ihre Hände drin" – Der Finger wurde in einer Desinfektionslösung eingeweicht.
Der Verband.
Der Verband.
Unsere fertige Sitzbank am Kamin.
Unsere fertige Sitzbank am Kamin.
Bisher 1 Kommentare
  1. Ostwestf4le

    Ostwestf4le

    20. Februar 2011, 21:40 Uhr

    Autsch - beim Lesen Deines Berichtes sträuben sich mir die Nackenhaare und Du hast mein volles Beileid.
    ich freue mich, dass alles so glimpflich verlaufen ist.

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