Was in anderen Ländern schon lange selbstverständlich ist, kann bei uns hier in Deutschland Aufgrund der Störerhaftung zu einem echten Problem werden: Freies WLAN.
Wenn man das private WLAN mit anderen teilen will oder z.B. als Hotel- oder Gastronomie-Betrieb seinen Kunden kostenloses WLAN anbieten möchte, dann kann man sehr schnell ein Haftungsproblem bekommen. Denn als Betreiber des WLANs haftet man für alles, was über die eigene Internet-Leitung abgewickelt wird. Aber es gibt eine einfache Lösung.
Freifunk
Und hier kommt Freifunk ins Spiel. Über einen Router mit einer speziellen Software kann man mit geringem Aufwand einen Teil der eigenen Internet-Leitung mit anderen teilen.
Der Freifunk-Router wird einfach hinter dem eigenen Router angeschlossen und baut einen VPN-Tunnel zum Freifunk-Gateway auf. Dadurch ist der Freifunk-Router nicht über den eigenen Internet-Anschluss mit dem Internet verbunden, sondern über das Freifunk-Gateway. Da der Freifunk Rheinland e.V. ein eingetragener Provider ist, und somit von der Störerhaftung ausgeschlossen ist, kann der Bereitsteller des Internet-Anschlusses nicht für die Nutzung seines Freifunk-Routers haftbar gemacht werden. Der Router kann sich außerdem per WLAN auch mit anderen Freifunk-Routern in der Nähe verbinden und so auch die Reichweite verlängern.
Soweit so gut. Ich habe mir also gestern spontan bei Amazon einen kompatiblen Router bestellt. Der kostet unter 20 Euro und muss nach dem Auspacken nur mit der speziellen Freifunk-Firmware geflasht werden. Damit wird dieser vom normalen Router zum Freifunk-Knotenpunkt und kann sofort eingesetzt werden. Viel konfigurieren muss man eigentlich nicht. Im Prinzip ist lediglich der Name des Knotens festzulegen. Den Rest regelt der Router alleine.
Nun hat Kaarst-Büttgen also den zweiten Freifunk-Knoten und ich hoffe es werden noch viel mehr.
Weitere Infos zu Freifunk gibt es hier:
Und zum Abschluss gibt es noch ein kurzes Video zu Freifunk.
Jens
@metalux
29. Januar 2015, 10:29 Uhr
Ich spiele auch schon lange mit dem Gedanken. Vielleicht bestelle ich mir gleich auch einfach mal Hardware. Danke für den Anstoß.
Thomas Mielke
@ThomasMielke
www.mielke.de
29. Januar 2015, 10:31 Uhr
@Jens: Es gibt im Prinzip keinen Grund es nicht zu tun.
Stephan
7. September 2015, 20:24 Uhr
Danke für die gute Erklärung. Vorst hat nun einen weiteren Freifunk point.
Gerrit Holzhueter
@Holzhueter
www.holzhueter.com
30. Januar 2018, 09:02 Uhr
Dicker Daumen hoch. Freifunk ist ein tolles Projekt und gehört tatkräftig unterstützt.
Ich hätte aber eine Frage zu Deinem anderen Blogbeitrag in Kombination mit Freifunk. Ich habe mein Netzwerk auch komplett auf Unifi umgestellt, ähnlich Deinem. Jetzt möchte ich den Freifunkknoten vom LAN 2 des USG mit dem Uplink anbinden und dann den LAN des Freifunkknoten in die Switches als vLAN einspeisen bzw. über die 4 angeschlossenen AP's ausstrahlen. Irgendwie steh ich völlig auf dem Schlauch, wie das vLAN mit dem USG und den Switches implementiert wird. Kannst Du mir da den ein oder anderen Tipp geben, wie Du das umgesetzt hast?
Danke im Voraus
Beste Grüße
Gerrit
Thomas Mielke
@ThomasMielke
www.mielke.de
30. Januar 2018, 09:04 Uhr
@Gerrit: Das was Du vorhast, wird so nicht funktionieren. Du wirst es zwar hinbekommen können, dass Deine APs auch eine SSID mit dem Namen „Freifunk“ anbieten. Aber das ist dann eben kein Freifunk, denn Mesh funktioniert so nicht.
Um Freifunk in eine bestehendes WLAN-Infratruktur einzuspeisen, benötigst Du einen sogenannten Offloader, der Freifunk über ein eigenes VLAN in Deine Infrastruktur integriert. Hier gibt es eine recht ausführliche Beschreibung dazu.
Ich bin aber auch noch nicht dazu gekommen, das umzusetzen. Derzeit hängt mein Freifunk-Router an einem normalen Switchport, den ich allerdings als Gäste-VLAN eingerichtet habe, sodass dieser trotz eigenem VPN-Tunnel keine Verbindung zu meinem lokalen Netz hat.