Uptime Kuma – Status-Überwachung im Netzwerk

Uptime Kuma
Uptime Kuma

Das lokale Netzwerk besteht ja mittlerweile nicht mehr nur aus ein paar wenigen Geräten, sondern aus einer Vielzahl von Geräten und auch Anwendungen. Wenn früher mal der Router ausgefallen ist, hat man das in der Regel sofort bemerkt. Neben Router, Notebook oder ein paar Mobil-Geräten, kommen aber inzwischen meist weitere Netzwerk-Komponenten, wie Switches oder Access-Points sowie Server oder NAS zum Einsatz. Hinzu kommen natürlich diverse Smarthome-Geräte. Und auf dem Server oder der NAS laufen außerdem verschiedene Anwendungen. Das summiert sich also recht schnell.

Und wenn viele Geräte und Anwendungen im Einsatz sind, kann es natürlich auch mal vorkommen, dass etwas ausfällt, was man gar nicht sofort mitbekommt. Und genau hier wird dann eine automatische Überwachung sinnvoll. Während ich z.B. meinen Webserver, auf dem auch diese Website läuft, über den externen Anbieter Serverguard24 überwachen lasse, der verschiedene Serverdienste kontinuierlich von unterschiedlichen Knotenpunkten aus überwacht, wäre das hier für meine lokalen Geräte und Anwendungen wohl etwas übertrieben.

Selbst gehostetes Monitoring

Uptime KumaUnd genau da setzt Uptime Kuma an. Mit diesem kleinen Tool, das man in wenigen Minuten in einem Docker-Container oder auf einem Raspberry-Pi installieren kann, lässt sich eine recht umfassende lokale Überwachungs-Lösung einrichten. Die Installation ist hier sehr gut beschrieben. Bei mir läuft Uptime Kuma auf einem meiner Raspberry-Pis.

Nach der Installation kann man Uptime Kuma im Browser über den Port 3001 aufrufen – also http://[IP-ADRESSE]:3001 – und wird dann zunächst aufgefordert einen Login festzulegen. Ich habe mir auf dem Raspberry-Pi allerdings noch einen Reverse-Proxy eingerichtet. Mittels einer Subdomain meiner Domain, die ich über den Pi-hole auf die lokale IP-Adresse leite, kann ich das Webinterface sogar per SSL ohne die gesonderte Angabe des Ports erreichen.

Monitore

Einrichtung eines MonitorsWenn die Grundeinrichtung abgeschlossen ist, muss man natürlich den ersten Monitor anlegen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Variante ist ein Ping Monitor, mit dem man die grundsätzliche Erreichbarkeit eines Gerätes über dessen IP-Adresse (oder dessen Hostname) testen kann. In den meisten Fällen reicht das sicher aus. Ich habe hier z.B. für sämtliche Komponenten meines UniFi-Systems, sowie die Kameras, meine Raspberry-Pis, Server, NAS, etc. einen Monitor angelegt.

Eine weitere einfache Möglichkeit ist ein HTTP(S) Monitor. Damit kann die Erreichbarkeit einer Website oder eines Webinterface überwacht werden. Das ist also schon etwas aussagekräftiger, als die reine Erreichbarkeit eines Gerätes, insbesondere wenn mehrere Anwendungen auf einem Gerät laufen, die jeweils ein eigenes Webinterface haben.

Noch detaillierter geht es über den HTTP(S) Suchwort Monitor. Damit kann man nach dem Vorhandensein eines bestimmten Wortes (bzw. einer Zeichenkette) in der HTML- oder JSON-Ausgabe suchen. Somit lässt sich z.B. die Statusausgabe einer Anwendung nach Uptime Kuma überführen.

Übersicht der Erreichbarkeit mit AntwortzeitenInsbesondere auf den Raspberry-Pis laufen aber noch diverse weitere Anwendungen, die kein eigenes Webinterface haben, aber im lokalen Netz erreichbar sein müssen. Diese kann man dann über den TCP Port Monitor überwachen. Ich überwache hier z.B. die Erreichbarkeit des Minecraft-Servers, den ich für die Kids eingerichtet habe.

Mit diesen Monitoren kann man vermutlich den größten Teil der Überwachung abdecken. Es gibt aber noch ein paar weitere spezielle Monitore, z.B. für die Überwachung von SQL-Servern, bzw. -Datenbanken, oder eines Steam Game Servers, sowie die Abfrage von DNS-Einträgen.

Der Minecraft-Server ist ausgefallenInteressant ist bei allen Monitoren auch noch der „Umgekehrte Modus“, bei dem der Status aktiv angezeigt wird, wenn das Gerät oder die Anwendung nicht erreichbar ist. Hiermit prüfe ich z.B. meine Failover-Leitung. Der Status meiner beiden Leitungen wird mir also aktiv (grün) angezeigt, wenn die Hauptleitung online und die Failover-Leitung offline ist. Und dann eben beide inaktiv (rot), wenn die Hauptleitung gestört ist und die Failover-Leitung genutzt wird.

Prüfintervalle

Für alle Monitore lassen sich die Prüfintervalle individuell einstellen. Der Standardwert liegt bei 60 Sekunden, minimal lassen sich 20 Sekunden definieren, was für die Überwachung von lokalen Geräten und Anwendungen sicher locker ausreichen sollte. Es lässt sich außerdem definieren, wie oft wiederholt geprüft werden soll, bevor die Anwendung als inaktiv angezeigt wird.

Benachrichtigungen

Wenn ein Gerät oder eine Anwendung ausgefallen ist, will man natürlich darüber informiert werden. Und hier bietet Uptime Kuma eine recht große Anzahl von Diensten an. Zu nennen wären hier natürlich E-Mail (SMTP), SMS, Discord, Telegram, aber auch Slack oder Microsoft Teams und vieles mehr. Immer vorausgesetzt, dass man dem Dienst den entsprechenden Zugriff gewährt. Ich verwende Pushover und Slack, da ich beides ohnehin bereits einsetze.

Schön ist auch, dass man für jeden Monitor individuell einstellen kann, über welchen Dienst man benachrichtigt werden möchte und ob überhaupt. Und auch wie häufig man erneut erinnert werden möchte, wenn ein Gerät oder eine Anwendung inaktiv ist.

Dashboard und Status-Seiten

DashboardAuf dem Dashboard hat man immer eine Übersicht über den Status aller Monitore und kann für jeden Monitor auch die Status-Historie der letzten Stunden oder Tage einsehen. Außerhalb des Dashboards lassen sich eine oder mehrere Statusseiten einrichten, die auch öffentlich (also ohne Login) erreichbar sind. Diese kann man auch optisch etwas anpassen oder Infos zu geplanten Wartungsarbeiten eintragen. Das ist im privaten Umfeld vielleicht nicht so relevant, kann aber in einem Firmennetzwerk sicher nützlich sein.

Interessanter ist da sicher noch, dass es für Home Assistant eine Integration gibt, mit der für jeden Monitor automatisch eine Entität angelegt wird, deren Status sich dann in Dashboards oder für Automationen verwenden lässt. Damit könnte man z.B. das Licht blinken lassen, wenn eine bestimmte Anwendung inaktiv ist.

Fazit

Mit Uptime Kuma lässt sich recht einfach eine Überwachungslösung im lokalen Netzwerk integrieren. Diese erfüllt ihren Zweck und läuft bei mir bisher sehr zuverlässig. Ich überwache hier inzwischen über 40 Geräte und Anwendungen. Natürlich kann der Raspberry-Pi, auf dem Uptime Kuma läuft, oder auch Uptime Kuma, ebenfalls ausfallen. Aber es handelt sich eben um eine selbst-gehostete Lösung. Wer absolute Ausfallsicherheit und Redundanz benötigt, sollte sich besser nach einer anderen Lösung umschauen... ;-)

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