Vor etwas über einem Jahr habe ich mir die Withings Personenwaage zugelegt. Ich wollte schon längst mal darüber bloggen, habe es aber immer wieder verworfen. Unter anderem angeregt durch den Blog-Artikel von Paddy habe ich das Thema aber wieder aufgenommen. Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund, aber dazu unten mehr.
Die Online-Waage
Nun erstmal zur Waage. Was unterscheidet diese Waage also von anderen Personenwaagen, bzw. korrekterweise Körpermessgeräten? Sie kann wiegen, zeigt also das Gewicht an und misst auch noch den Körperfettanteil, um daraus den Body Mass Index (BMI) zu errechnen. Der große Unterschied ist aber, dass die Withings-Waage per WLAN mit de Internet verbunden ist und alle Daten in der Cloud speichert. Im Kaufpreis inbegriffen ist nämlich auch der kostenlose Zugang zum Kundenportal von Withings, wo alle gemessenen Daten vertraulich gespeichert werden. Dort kann man die Messwerte zeitlich unbegrenzt einsehen, auswerten und bearbeiten. Außerdem gibt es eine iOS-App für iPhone und iPad sowie eine Version für Android, mit denen man ebenfalls vollen Zugriff auf seine Daten hat. Der Nerd-Faktor also.
Zugegeben, die Waage ist nicht billig, aber der Mehrwert ist das Geld meiner Meinung nach schon wert. Die Ersteinrichtung ist denkbar einfach. Zwar hat das bei mir über das reine „Auflegen“ des iPhones in die dafür vorgesehene Mulde auf der Unterseite der Waage nicht funktioniert. Aber mit dem beigelegten USB-Kabel war das kein Problem. Der Assistent führt in wenigen Schritten durch die Einrichtung des WLAN-Zugangs und danach ist die Waage einsatzbereit und das USB-Kabel kann in den Schrank.
Im Kundenportal auf der Website von Withings kann man dann alle Benutzer der Waage eintragen und die Waage erkennt ab dann automatisch anhand der Messwerte wer sich gerade gewogen hat. Sollte das aufgrund von zu ähnlichen Werten zweier Personen nicht eindeutig sein, zeigt die Waage die passenden Namen an und man kann durch die Gewichtsverlagerung nach links oder rechts seinen Namen auswählen. Fertig. Natürlich kann man im Webportal diese Zuweisung auch nachträglich noch ändern.
Im Webportal oder in der Smartphone-App kann man sich die gemessenen Daten dann in anschaulichen Diagrammen oder Tabellen anschauen. Unsere ganze Familie nutzt die Waage nun seit einem guten Jahr und so lassen sich die Gewichtskurven sehr gut beurteilen. In meiner Kurve kann man z.B. recht gut die Monate erkennen, in denen ich gelaufen bin. Die Daten der Waage lassen sich übrigens automatisch zu RunKeeper übertragen, so dass die Messwerte in die dortigen Statistiken eingebunden werden können.
Überwachung
Soweit so gut. Die Waage steht also bei uns vor dem Badezimmer und wird von allen Familienmitgliedern regelmäßig genutzt. Dort tut aber auch unsere Putzfrau einmal in der Woche ihre Pflicht. Und scheinbar nicht nur das. Denn auf meiner iPad-App finde ich auch seit einiger Zeit einmal wöchentlich Messwerte die keinem unserer Familienmitglieder zugewiesen werden konnten... Ich hätte also theoretisch auch die Möglichkeit eine Gewichtskurve für unsere Putzfrau anzulegen, was mich dann vor ein paar Tagen zu diesem ironischen Tweet veranlasste:
Nicht, dass ich das ernsthaft vor hätte, denn die Daten lösche ich natürlich immer sofort. Aber wenn man den Gedanken weiter spinnt, kommt man zu verschiedenen Fragestellungen. Zum Einen stellt sich natürlich die Frage, wie sie reagieren würde, wenn ich das wirklich machen würde. Also die Daten ausdrucken und ihr aushändigen. Denn ich kann mir kaum vorstellen, dass sie weiß, dass die Waage alle gemessenen Daten speichert. Sie wird sicher große Augen machen und sich zurecht überwacht fühlen.
Denn dann kann man sich auch die Frage stellen, ob ich die Daten überhaupt ohne ihr Wissen speichern darf oder ob ich sie darüber informieren müsste, dass hier Geräte eingesetzt werden, die bei Benutzung automatisch Nutzerdaten speichern. Genauso als wenn ich Überwachungskameras einsetzen würde. Umgekehrt stellt sich natürlich auch noch die Frage, ob unsere Putzfrau unsere Waage überhaupt ungefragt benutzen darf – Auch wenn diese für sie frei zugänglich vor dem Badezimmer steht.
Diese Fragen konnte mir bisher aber niemand beantworten...
Ich habe übrigens letzte Woche zum ersten Mal die Batterien gewechselt.
Jens
@metalux
17. Januar 2012, 09:29 Uhr
Oh, die wollte ich mir damals auch zulegen, war mir dann aber doch zu teuer. :)
Lane
20. Januar 2012, 06:49 Uhr
Die kleine Geschichte mit der Putzfrau finde ich zum piepen, sehr süß! Musste gut Schmunzeln...!
Michael
15. Februar 2012, 12:43 Uhr
denke schon, dass du die Daten speichern darfst, schliesslich benutzt sie ja ohne Dein Wissen Dein Gerät, dann kann sie sich auch nicht beschwehren über eventuelle "Nebenwirkungen" ;)
Sebastian
www.pal-blog.de
10. März 2012, 23:27 Uhr
Was kostet fas Schätzchen denn?
Oliver Schmidtlein
osphysio.de
14. Mai 2013, 21:26 Uhr
Ich habe die Waage auch und zunächst in meiner Praxis aufgestellt und eingerichtet. Nun habe ich sie Zuhause und würde gerne die Benutzer löschen um sie gänzlich privat zu verwenden. Ich finde auf dem Portal keine Löschfunktion?
Siggi
@Sigi
21. Juni 2013, 10:51 Uhr
Hi
Habe die ws30 und bekomme die 2 weiteren Benutzer nicht gelöscht ?.. Muss auf der Waage immer einbeinig jonglieren um mich richtig einzuwählen
Hilfe bitte
Anna Lohens
18. September 2013, 22:06 Uhr
Danke für den ausführlichen Bericht und die kurze Geschichte mit der Putzfrau ist echt witzig...
Hermann
12. Dezember 2013, 22:51 Uhr
Dein Artikel ist mir heute beim Surfen aufgefallen - toller interessanter Beitrag!
Da komme ich mit Sicherheit des öfteren vorbei auf Deinem Blog.
Ich werde Deinen Blog weiterempfehlen, vielen Dank für die Infos.
Schöne Grüße
Hermann
Mario
@_mario_t
12. März 2014, 22:07 Uhr
Das Konzept sowie die Funktionen von Withings Wiscale klingen wirklich spannend. Den Preis von knapp 100? find ich auch noch ok. Bin gerade dabei einige Personenwaagen zu testen und werd mir Withings Wiscale auf jeden Fall auch mal ansehen, vielen Dank für den Tipp.